Ausstellung 28.05. bis 26.07.2025
Wesenheiten.
Grafik, Malerei und Schmuckgestaltung
von Danilo Pockrandt, Franz Gabriel Walther und Silke Lipsch
von Danilo Pockrandt, Franz Gabriel Walther und Silke Lipsch
Von der Unterschiedlichkeit ihrer künstlerischen Positionen nähern sich die Künstler Danilo Pockrandt, Franz Gabriel Walther und Silke Lipsch in der Bitterfelder Galerie in einer dichtgewebten Schau dem Titelbegriff „Wesenheiten“ aus verschiedenen technischen, inhaltlichen und materialbezogenen Richtungen. „Wesenheiten“ werden in einigen ihrer Aspekte auf nachdenkliche, unterhaltsame und ästhetische Weise untersucht.
Der Lyriker und Illustrator Danilo Pockrandt (*1981) hat sein Diplom an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein im Fachbereich Buchkunst erworben. Auf dieser soliden Basis schreibt und gestaltet er Bücher, bei denen u.a. auch die Haptik des Papiers oder die Bindung in den Gestaltungsprozess einbezogen werden. Sie tragen Titel wie „Der Kopf ist für das Denken rund“ (Hasenverlag, 2014) oder „Das Lepomu und andere Wunderwesen – ein Bestimmungsbuch“ (Hasenverlag, 2024). Mit Worten geht er dabei ebenso durchdacht und sparsam um, wie mit dem Zeichenstift, um in Bild und Text wunderliche Phantasietiere entstehen zu lassen, die zum Lächeln reizen. Der Künstler beschränkt sich jedoch nicht darauf, die uralte Gattung der Phantasietiere zu vermehren, seine Suche richtet sich auch auf andere Traumerscheinungen, wie in seiner Serie von Kaltnadelradierungen „Traum als Echoraum“. Ob die zumeist kleinformatigen Grafiken des Künstlers und Autors als humorvolle Postkarten, Tischkalender oder in ausgewählten Grafikrahmen in die weitere Welt hinaustreten, macht in einer Hinsicht keinen Unterschied: Die zeichnerische Qualität ist immer exzellent.
Auch Franz Gabriel Walther (*1973) ist u.a. ein Meister des „kleinen“ Formats. Unter dem Label „LichtSubjekt“ entwirft, malt und fertigt er eine Kollektion illustrativer Papierprodukte, um „seine“ Stadt Halle an der Saale bei Hallensern und Gästen ins rechte Licht zu rücken. Sein Studium der freien Kunst und Malerei an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein mündete zunächst in einer Erwerbsarbeit als Bürokraft. Nach dem riskanten Sprung in die Selbständigkeit erarbeitete er sich in langen Jahren nicht nur einen eigenen Stil auf höchstem Niveau, sondern auch einen weiten Kreis von Liebhabern und Abnehmern. In wunderbaren Farbakkorden leuchten seine Aquarelle nächtlicher Stadtansichten.
Für die Bitterfelder Ausstellung entstanden großformatigere Grafiken und Wandobjekte. Sie sind inspiriert von der ökologischen Geschichte der vom Bergbau geprägten mitteldeutschen Landschaften. Sie befassen sich mit der Zerbrechlichkeit als zentraler Eigenschaft allen Lebens.
Der lange Weg von Silke Lipsch (*1967) zur Schmuckkunst begann mit einer Facharbeiterausbildung als Walzwerktechnikerin, anschließendem Studium „Wirtschaftsingenieur der Metallurgie“ und erweiterte sich im Jahr 2023 im erfolgreichen Abschluss der Meister-plus-Ausbildung „Gestalterin im Handwerk“. Ihr Augenmerk liegt auf dem Material Silber. In ihrer neuesten Schmuckkollektion taucht sie virtuell in die Tiefsee hinab und lässt sich von deren geheimnisvollen Lebewesen, wie beispielsweise dem Fangzahnfisch, inspirieren. Aber auch Tiefseequallen mit ihrer atemberaubenden Leuchtkraft, der Biolumineszenz, finden Raum in einer nicht enden wollenden Gestaltungsvielfalt. Ein wiederkehrendes Motiv ihrer Schmuckkunst sind Metalloberflächen. Sie erinnern an die Schlacke der Schmelzen, aber können in ihrer suggestiven Zerklüftung auch Planetenoberflächen, Blattwerk, Schneekristalle und Anderes aufrufen. Silberranken und -ringe fassen Steine, geschliffene, polierte Schmucksteine, aber auch in ihrer Textur oder Form belassene Natursteine.
Ausstellungseröffnung:
Mi 28.05.2025 | 18:00 Uhr
Eintritt frei
Eintritt Ausstellung:
3 Euro, ermäßigt: 1,50 Euro